Julian Reichelt (* 15. Juni 1980 in Hamburg) ist ein deutscher Journalist, Kriegsreporter und Webvideoproduzent. Er war von Februar 2017 bis Oktober 2021 Vorsitzender der Chefredaktionen und Chefredakteur Digital von Bild. Seit Juli 2022 betreibt er den von mehreren Medien als rechtspopulistisch bezeichneten YouTube-Kanal „Achtung, Reichelt!“, der seit 2023 zum von Frank Gotthardt gegründeten Portal Nius gehört. Seit 2024 ist er Chefredakteur und geschäftsführender Direktor der dahinterstehenden Vius Management SE.
Reichelts Karriere bei Bild
Julian Reichelt begann seine journalistische Karriere bei der Bild-Zeitung. Nach seinem Volontariat und der Ausbildung an der Axel-Springer-Akademie berichtete er aus Krisengebieten wie Afghanistan und dem Irak. 2007 wurde er Chefreporter und ab Februar 2014 Chefredakteur von Bild.de. Mit dem Ausscheiden von Kai Diekmann übernahm Reichelt 2017 die Gesamtverantwortung für die Bild-Zeitung. Unter seiner Leitung wuchs Bild.de auf über 500.000 Digital-Abonnenten.
Der Fall Julian Reichelt
Im Oktober 2021 endete Reichelts Zeit bei Bild abrupt. Die Axel Springer SE kündigte die Zusammenarbeit, weil er persönliche und berufliche Angelegenheiten vermischt habe. Sein Nachfolger wurde Johannes Boie. Reichelts Zeit bei Bild war von einer sinkenden Printauflage begleitet, während Bild.de stetig wuchs.
Tabelle: Julian Reichelts biografische und berufliche Daten
| Kategorie | Informationen |
|---|---|
| Geburtsdatum | 15. Juni 1980 |
| Geburtsort | Hamburg |
| Beruf | Journalist, Kriegsreporter, Webvideoproduzent |
| Bekannt als | Ehemaliger Chefredakteur von Bild, Betreiber des YouTube-Kanals „Achtung, Reichelt!“ |
| Aktuelle Position | Chefredakteur und geschäftsführender Direktor der Vius Management SE |
| Eltern | Hans-Heinrich Reichelt (Journalist), Katrin Reichelt (Journalistin) |
| Ausbildung | Gymnasium Othmarschen, Axel-Springer-Akademie |
| YouTube-Kanal | Achtung, Reichelt! |
| Bekannte Werke | Diverse Berichte aus Krisengebieten, zwei Bücher, Beiträge in Talkshows |
| Weblinks | Wikipedia |
Kontroversen und Rechtsstreitigkeiten
Julian Reichelt war stets eine umstrittene Figur in der deutschen Medienlandschaft. Einer seiner bekanntesten Konflikte war der Rechtsstreit mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Ihm wurde untersagt zu behaupten, Deutschland habe 370 Millionen Euro an die Taliban gezahlt. Das Bundesverfassungsgericht stellte jedoch fest, dass diese Entscheidung die Meinungsfreiheit verletzte.
Ein weiterer Rechtsstreit betraf den ehemaligen Bild-Chefredakteur und das NDR-Magazin Reschke Fernsehen. Reichelt wurde in mehreren Fällen für seine Berichterstattung kritisiert und juristisch zur Verantwortung gezogen. Auch seine Aussagen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie und die Angriffe auf den Virologen Christian Drosten sorgten für Aufsehen.
Der YouTube-Kanal „Achtung, Reichelt!“
Nach seiner Zeit bei Bild startete Reichelt den YouTube-Kanal „Achtung, Reichelt!“, der schnell als rechtspopulistisch eingestuft wurde. Der Kanal gehört seit 2023 zum Portal Nius und behandelt aktuelle politische und gesellschaftliche Themen aus einer konservativen Perspektive.
FAQs zu Julian Reichelt
Was macht Julian Reichelt heute? Julian Reichelt ist derzeit Chefredakteur und geschäftsführender Direktor der Vius Management SE und betreibt den YouTube-Kanal „Achtung, Reichelt!“.
Warum wurde Julian Reichelt bei Bild entlassen? Die Axel Springer SE beendete die Zusammenarbeit mit Reichelt, weil er persönliche und berufliche Angelegenheiten nicht klar trennte und dem Vorstand falsche Angaben machte.
Welche Positionen vertritt Julian Reichelt? Reichelt ordnet sich selbst als liberal-konservativ ein, hat aber auch erklärt, sich klar rechts im politischen Spektrum zu verorten.
Welche Kontroversen sind mit Julian Reichelt verbunden? Reichelt war in mehrere juristische Auseinandersetzungen verwickelt, darunter Rechtsstreitigkeiten mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie Kritik an seiner Berichterstattung über die COVID-19-Pandemie.
Wo kann man mehr über Julian Reichelt erfahren? Weitere Informationen zu Julian Reichelt finden Sie auf seiner Wikipedia-Seite und seinem YouTube-Kanal „Achtung, Reichelt!“.
